Viele junge Leute wissen oft nicht, wie es nach ihrem Schulabschluss weitergehen soll. Dies gilt unabhängig davon, ob sie das Abitur, den Realschulabschluss oder den Hauptschulabschluss erreicht haben. Die Zeiten, als die beruflichen Möglichkeiten eng begrenzt waren, sind längst vorbei. Aus diesem Grunde wäre es dringend angeraten, sich rechtzeitig zu informieren und bei Bedarf professionelle Unterstützung durch das Arbeitsamt in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus könnte auch ein Schulpraktikum oder ein Besuch in einem privaten Unternehmen dazu beitragen, dass junge Leute, die anfangs noch unentschlossen sind, den für sie passenden Beruf finden. Für alle Abiturienten, die eine Universität oder eine Fachhochschule besuchen möchten, wäre die örtliche Studienberatung die richtige Adresse.
Schulabschluss – und was jetzt?
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit bildeten Abiturienten, die eine Berufsausbildung absolvieren und auf ein Studium verzichten möchten, eher die Ausnahme. Auch wenn ein Studium nach wie vor heiß begehrt ist und bei vielen Personen als Grundstock für eine spätere Karriere oder eine Führungsposition gilt, streben immer mehr Abiturienten eine Berufsausbildung oder eine duale Ausbildung an. Inzwischen gibt es sogar einige Berufe, bei denen das Abitur als unabdingbare Voraussetzung gilt. Hierzu gehören in erster Linie die Ausbildungsberufe im mittleren oder gehobenen öffentlichen Dienst sowie verschiedene Bank- oder Informatikberufe. Eine duale Ausbildung, in der parallel zu einer Berufsausbildung ein Bachelorabschluss angestrebt wird, ist ebenfalls eine Option, die von vielen Abiturienten gern gewählt wird.
Die Frage, ob eine Berufsausbildung oder ein Studium besser geeignet ist, um die Zukunft abzusichern, kann nicht immer eindeutig beantwortet werden. Dafür spielen ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle, zu denen nicht nur die Art der Ausbildung oder des Studiums, sondern auch die persönlichen Stärken und Schwächen gehören. Eine Person, die eher introvertiert ist, wird sich vermutlich im Vertrieb weniger wohl fühlen, als eine Person, die stark extroviert ist. Der umgekehrte Fall trifft auf alle Tätigkeiten zu, die eine intensive Konzentration auf ein Thema oder ein längeres Alleinarbeiten erfordern.
Wer in der Schule kein Mathe-Ass war, dürfte sich in einem mathematisch, naturwissenschaftlich oder technisch orientierten Studienfach weniger wohl fühlen als eine Person, der dieses Fach immer leicht gefallen ist.
Auch wenn sich auf dem Arbeitsmarkt bestimmte Trends abzeichnen, kann niemand mit Sicherheit sagen, ob dies einige Jahre später noch so sein wird. Dies ist ein weiterer Grund, warum sich junge Leute in erster Linie von ihren persönlichen Interessen leiten lassen sollten.
Berufliche und schulische Weiterbildung
Oftmals stellen junge Leute, die den Realschulabschluss, den Hauptschulabschluss oder gar keinen Schulabschluss erworben haben, nach einiger Zeit fest, dass sie Schwierigkeiten haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen oder überhaupt eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden. In diesem Zusammenhang kann nicht oft genug betont werden, dass es niemals zu spät ist, einen fehlenden Schulabschluss nachzuholen. Sofern die Voraussetzungen vorliegen, können hier umfassende staatliche Förderprogramme in Anspruch genommen werden. Um den Haupt- oder Realschulabschluss beziehungsweise das Abitur nachzuholen ist es nicht zwingend erforderlich, die bisherige berufliche Tätigkeit aufzugeben. So könnte zum Beispiel die Abendschule besucht oder ein Fernstudium absolviert werden.
Wer sich in seinem bisherigen Beruf weiterbilden oder im Erwachsenenalter einen völlig neuen Beruf erlernen möchte, hat ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten. Eine staatlich finanzierte Umschulung in Vollzeit käme hier ebenso infrage wie der Besuch einer Abendschule oder eines Fernlehrganges.