Der tägliche Umgang mit Handys und Computern ist für die meisten Kinder eine Selbstverständlichkeit geworden. Besonders soziale Netzwerke und Chatrooms sind schon bei Kindern sehr beliebt und werden ausgiebig genutzt. Das schnelle Austauschen von Nachrichten, Bildern und Videos ist einfach und macht Spaß. Leider nutzen viele Schüler dieses neue Medium auch als Mittel für Beleidigungen und Bloßstellungen. Um Ihr Kind wirkungsvoll vor solchen Attacken zu schützen, sollten Sie einige grundsätzliche Punkte beachten.
Medienkompetenz fördern
Setzen Sie sich gründlich mit den neuen Medien auseinander, lernen Sie die Möglichkeiten kennen, die das Internet bietet. Je besser Sie darüber Bescheid wissen, umso mehr können Sie Ihrem Kind helfen sich wirksam zu schützen. Ein sehr wichtiger Punkt gegen Cyber-Mobbing ist das Wahren der Privatsphäre im Netz. Wer zu viele Informationen über sich preisgibt, macht sich angreifbarer. Auch das Verwenden von Nicknames im Chat sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es private Informationen in sozialen Netzwerken verbergen kann. Eine möglichst große Freundesliste ist bei vielen Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Faktor für Anerkennung. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nur die Personen Zugriff auf persönliche Informationen haben, die man auch wirklich kennt. Auch sollten Sie Ihrem Kind erklären, dass alles, was im Internet geschrieben wird, sehr schnell kopiert und weitergegeben werden kann. Sind vertrauliche Inhalte oder Bilder erst einmal im Netz gelandet, ist es sehr schwer, die unkontrollierte Verbreitung zu stoppen.
Was tun, wenn mein Kind bereits Opfer von Cyber-Mobbing ist?
Auch wenn es noch so schwerfällt, ein ganz wichtiger Punkt bei persönlichen Beleidigungen ist das Nichtreagieren auf die Attacken. Die Täter warten nur auf Reaktionen des Opfers, wenn keine Antwort kommt, wird es meist sehr schnell langweilig. Falls Sie wissen, wer sich hinter den Angriffen verbirgt, sprechen Sie die Person direkt an. Auch ein Gespräch mit den Eltern oder Lehrkräften des Täters kann hilfreich sein. Stellen Sie klar, das Cyber-Mobbing eine Straftat ist und Sie nicht davor zurückschrecken, den oder die Verursacher notfalls auch anzuzeigen. Am besten ist es, wenn Sie bereits Beweismaterial gesammelt und die einzelnen Angriffe sorgfältig dokumentiert haben.