Die Fastenzeit wurde von der Kirche als Vorbereitung auf das Osterfest erfunden. Das Osterfest ist das wichtigste kirchliche Fest, da Jesus an Ostern von den Toten auferstanden ist. Deshalb wollen wir uns in der Fastenzeit auf das Osterfest vorbereiten. Wir verzichten auf etwas, um es an Ostern umso mehr genießen zu können. Außerdem sollte ursprünglich jeder durch das Fasten für die Sünden büßen, die er seit dem letzten Osterfest begangen hat.
Was ist Fasten?
Während der Fastenzeit verzichten die Menschen auf unterschiedliche Dinge, die sie gewöhnlich zu sich nehmen oder machen. In den meisten Fällen wird das Essen und Trinken eingeschränkt, so dass beispielsweise nur einmal am Tag etwas gegessen wird und als Getränk nur Wasser erlaubt ist. Je nach Glauben und Gegend unterscheidet sich das Fasten bei den Menschen.
Fastenzeit wurde immer länger
Vor über zweitausend Jahren kurz nach der Tod von Jesus war das so genannte Trauerfasten an den zwei letzten Tagen vor dem Ostersonntag üblich. Am Karfreitag und Karsamstag wurde nur sehr wenig gegessen und auf vergnügliche Beschäftigungen verzichtet. Schon bald weitete sich die Fastenzeit auf die ganze Woche vor dem Osterfest aus und nach rund fünfhundert Jahren war das 40-tägige Fasten überall verbreitet.
Das die Fastenzeit genau auf vierzig Tage festgelegt wurde, hat seinen hauptsächlichen Grund in der Bibel. In der Geschichte von Matthäus, die er in seinem Evangelium erzählt, beschreibt er, wie Jesus vierzig Tage in die Wüste ging, um zu fasten. Dazu kommt, dass der Zeitraum von vierzig Tagen auch in weiteren Geschichten aus der Bibel eine große Rolle spielt. So dauerte zum Beispiel die Sintflut genau so lange.
Fastenzeit heutzutage
In der modernen Welt von heute spielt die Fastenzeit keine so große Rolle mehr und viele Menschen erinnern sich kaum noch daran, dass zum Ende des Karnevals der Aschermittwoch den Beginn der Fastenzeit darstellt. Auch das der Advent, die Zeit vor Weihnachten, in der christlichen Kirche ebenfalls als vierzigtägige Fastenzeit gilt, ist kaum noch bekannt.
In der evangelischen und katholischen Kirche gibt es Menschen, die sich eine moderne Art des Fastens auferlegen. Sie verzichten nicht mehr auf ihr Essen und Trinken, aber verbannen für die vierzig Tage vor Ostern andere Gewohnheiten wie zum Beispiel Fernsehen, Süßigkeiten oder Alkohol aus ihrem Leben.