Sommer, Sonne, Ferien. Das nächste Schwimmbad oder der nächste Badesee ruft. Vor allem Kinder zieht es nahezu magisch in das kühle Nass. Doch ganz gefahrlos ist dieser Spaß nicht. Daher sollten Eltern und Aufsichtspersonen diverse Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt an,
dass der Tod durch Ertrinken die zweithäufigste Art tödlicher Unfälle bei Kindern ist. Die Anzahl der „Beinahe-Ertrinkungsunfälle“ liegt noch weitaus höher. Oftmals bleiben nach solchen Unfällen schwerwiegende und bleibende Folgen wie beispielsweise Behinderungen. Die größte Gefahrengruppe ist demnach bis zum Grundschulalter zu finden. Auch im flachen Wasser können Kinder schnell die Orientierung verlieren, nicht mehr mit eigener Kraft aus dem Wasser kommen und somit ertrinken. Daher heißt die oberste Direktive: Nie die Kinder unbeaufsichtigt lassen!
Früh übt sich
Wenn ein Kind frühzeitig schwimmen lernt, fördert dies die Sicherheit und das Selbstvertrauen im Wasser. Zeitgleich sollte auf passende Schwimmhilfen geachtet werden. Ein Kind sollte nie ohne Schwimmflügel ins Wasser gehen. Diese sollte mindestens über zwei Luftkammern verfügen und ein GS-Prüfzeichen vorweisen können. Schwimmtiere oder Luftmatratzen sind keine geeigneten Schwimmhilfen, ebenso wenig wie Schwimmringe oder Schwimmsitze. Für flaches Wasser haben sich noch Poolnudeln noch als nützliche Schwimmhilfe etabliert. Das absolvierte Seepferdchen-Abzeichen bescheinigt dem Kind, dass es in der Lage ist, kurze Strecken zu schwimmen. Aber als wassersicher ist der Absolvent nicht zu betrachten. Als wassersicher gilt das Kind erst mit der bestandenen Prüfung des sog. „Freischwimmers“, das Deutsche Jugendschwimmabzeichen (DJSA) in Bronze. Laut DLRG-Richtlinien ist ein Kind als wassersicher zu bezeichnen, wenn es u.a. sich gleichermaßen über als auch unter Wasser zurechtfindet, auf dem Rücken ebenso gut schwimmen kann wie bäuchlings, es mehrere Sprünge beherrscht, einen Sprung vom Beckenrand absolvieren kann und für eine Strecke von 200 m höchstens 15 Minuten benötigt, dabei auf dem Rückweg genauso gut wie auf dem Hinweg schwimmt und aus etwa 2 m Tiefe einen Gegenstand heraufholen kann.
Ganz wichtig beim Baden
Beim Badespaß in einem See gelten nochmals strengere Vorsichtsmaßnahmen, denn Wellen, Tiere usw. können ein Kind beispielsweise erschrecken oder dazu führen, dass dieses Wasser schluckt. Dann besteht höchste Gefahr, dass sich das Kind trotz geeigneter Schwimmhilfe nicht mehr über Wasser halten kann. Daher gilt hier: Ein Kind ohne das Freischwimmer-Abzeichen sollte nie Wassertiefen betreten, in denen es nicht mehr stehen kann. Auch nicht in Begleitung der Eltern oder anderer Aufsichtspersonen. Wassersichere Kinder sollten auch nicht ohne Aufsicht gelassen werden. Unterschiedliche Wassertemperaturen und Strömungen können eine unterschätzte Gefahr darstellen. Ebenso werden oftmals die eigenen Kräfte überschätzt. Zudem sollte nur in ausgewiesenen Badezonen geplantscht werden. Bevor der Spaß losgeht, sollte sich ein Kind abkühlen. Überhitzt ins Wasser zu steigen, kann schnell zur Katastrophe führen. Ebenso sollten Aufsichtspersonen darauf achten, dass ein Kind nur ins kühle Nass springt, wenn es sich absolut pudelwohl fühlt. Sobald es friert, sollte das Kind schnellstmöglich das Wasser verlassen. Gleiches gilt bei einem Gewitter. Während eines Gewitters im Wasser zu verweilen, ist lebensgefährlich.
Bei der Auswahl des Badesees sollte darauf geachtet werden, dass dieser selber nicht mit Pflanzen durchwachsen ist. Ebenso sollte sumpfige und bewachsene Ufer vermieden werden.
Wo Wasserverkehr herrscht, sollte niemals gebadet werden. Mit einer guten Vorbereitung und wachsamen Augen steht dem Badevergnügen so nichts mehr im Weg.