Oftmals ist am letzten Schultag die Überraschung groß, wenn das Kind ein Zeugnis nach Hause bringt, das deutlich negative Tendenzen aufweist. Dabei ist es weniger die Enttäuschung über die schlechten Noten, als die späte Information für die Eltern das entscheidende Kriterium. Anstatt diese Enttäuschung jetzt sofort am Kind auszulassen, sollten Eltern erst einmal in aller Ruhe durchatmen. Schließlich ist ein schlechtes Zeugnis kein Weltuntergang.
Das Zeugnis analysieren
Nehmen Sie sich vor allem die nötige Zeit um das Zeugnis in aller Ruhe gemeinsam mit ihrem Kind durchzugehen. In welchen Fächern sind die schlechten Noten und wie kommen diese Zustande sind die ersten Fragen, die man abarbeiten sollte. Meist haben die Kinder passende Erklärungen für das Absacken des Notenspiegels parat. Erzählungen von unfairen Lehrern und ungerechten Noten sollten Sie dabei nicht vorschnell als Ausrede abtun, sondern dem Kind aufmerksam zuhören. Schließlich sind auch Lehrer nur Menschen und da kann so etwas auch mal vorkommen.
Schwachstellen ausmerzen – Fördern statt fordern
Wissen Sie über die jeweiligen Schwachpunkte des Kindes Bescheid, können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Plan ausarbeiten, wie diese schlechten Noten ausgebügelt werden können. Anstatt selber zu bestimmen, mit welchen Maßnahmen nun gegen die Noten angegangen werden soll, versuchen Sie Ihr Kind in die Problemlösung mit einzubeziehen. Denken Sie immer daran. Dies soll keine Strafe sein, sondern dem Kind den Anschluss an den Schulstoff wieder ermöglichen. Ob nun eine gezielte Nachhilfe nötig ist, oder einfach regelmäßige Lerneinheiten unternommen werden sollen, kann nur im jeweiligen Einzelfall entschieden werden. Machen Sie Ihrem Kind dabei deutlich, warum solche Maßnahmen sinnvoll sind und versuchen Sie gemeinsam einen Plan aufzustellen, mit dem sich Ihr Kind anfreunden kann. Wiederwilliges Lernen bringt nur halb so viel, als wenn das Kind weiß warum es lernt, wofür es lernt und welche Erfolge damit in Zusammenhang stehen.
Vereinbarungen treffen und einhalten
Sind die Lernvereinbarungen mit Ihrem Kind getroffen, können Sie mit aufmerksamem Auge schnell sehen, ob sich das Lernverhalten des Kindes bessert oder nicht. Im Notfall kann man auch bei dem Fachlehrer nachfragen, ob sich die Defizite des Kindes gebessert haben. So hat man immer die direkte Kontrolle über die schulischen Leistungen und kann früh genug reagieren um ein unliebsames Zeugnis zu verhindern.
Gerade in unserer heutigen, schnellebigen Zeit sollte man sich in Ruhe mit den Kindern zusammensetzen. Leider kommt das oft zu kurz. Danke für den wunderbaren Artikel.