Sechs Wochen Sommerferien – eine verdiente, aber lange Lernpause. Was, wenn mein Kind zuviel Lernstoff vergisst und nach der Sommerpause leistungsmäßig abfällt? Die Lösung: In den Ferien einfach weiterlernen – oder? Wann sollte Ihr Kind auch dann besser die Nase in die Bücher stecken?
Wer jetzt lernen sollte
Doch, es gibt sie: Wissbegierige, die auch in den Ferien Lernlust auf Neues haben. Professionelle Anbieter von abwechslungsreichen Kurs- und Freizeitprogrammen haben dies längst entdeckt – und bieten Ferienkurse in landschaftlich attraktivem Internatsambiente an.
Ihr Kind schwimmt munter mit dem Durchschnitt? Meist reichen spielerische Angebote, wie das Schreiben von Urlaubspost, Lernen einiger Wendungen in der Sprache des Urlaubslandes oder Museumsbesuche als Anregung. Wo allerdings ein mittelmäßiges bis schlechtes Zeugnis den Schuljahresabschluss krönt, stellen Unzufriedenheit und Zukunftssorgen jedem entspannten Ferienstart ein Bein: Ein lernbedürftiges Kind braucht auch jetzt Förderung – im gewissen Rahmen.
Jetzt, aber nicht gleich: Gerade schwache Schüler brauchen eine Auszeit. Wo jeder Unterrichtstag mit Hausaufgaben, Klassenarbeitsvorbereitungen und Nachhilfeunterricht ein Kraftakt bedeutet: Erstmal durchatmen – sonst hängt das Arbeitspensum wie ein kontraproduktives Damoklesschwert über der schönsten Zeit des Jahres.
Einen Lernplan machen
Vielleicht ergab ein Gespräch mit dem Lehrer konkreten Lernbedarf und er hat zusätzliche Materialien zum Themenkreis empfohlen? Schauen Sie jetzt nach vorn, indem Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Lernplan inklusive konkret formulierter Lernziele aufstellen, der genügend Luft für Freizeitspaß lässt – und halten Sie sich daran. Experten empfehlen, 60 Lernminuten in Unter- und Mittelstufe nicht zu überschreiten.
Widerstehen Sie der Versuchung, dabeizusitzen: Das nervt nicht nur, sondern verschenkt auch eine wichtige Chance. Wer Aufgaben in Eigenverantwortung bewältigt, heimst auch den Lohn zu Recht ein – und ist stolz auf seine Eigenleistung.
Wichtig für die Motivation: Nicht den gesamten Vormittag verschlafen, sondern früh genug starten. Wo Freibad-Nachmittage mit den Freunden locken, schrecken absehbare Lernstunden am Schreibtisch deutlich weniger. Übrigens – wer sagt, dass alles zwingend Spaß machen muss? Nehmen Sie Ihr Kind ernst, indem Sie vermitteln: Lernen ist deine Arbeit – für viele Kinder eine überraschende Perspektive und große Erleichterung.
Keine Lust auf verstaubte Schulbücher? Servieren Sie abwechslungsreiche Aufgaben in kleinen Portionen, denn gut verteilter Stoff bleibt im Gedächtnis und ein wenig zusätzliches Lernmaterial macht sich die natürliche Neugierde zu Nutze – wie ein Film in der Fremdsprache, Computer-Lernspiele oder Lernplattformen im Netz.
Belohnung nicht vergessen
Das Wichtigste – komplett lernfreie Wochen. Arbeiten am Ferienort ist streng tabu, auch Ihr Laptop hat am Familienstrand nichts zu suchen. Und ist der Lernvertrag erfüllt, winkt auch bei nicht komplett erreichtem Ziel eine vorher vereinbarte Belohnung – honorieren Sie auch Teilerfolge. Übrigens – die letzten Ferienwochen sind ideale Lernwochen: So startet Ihr Kind bei Schulbeginn mit neuem Wissenspolster frisch durch.
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