Die meisten Schüler einer Klasse, die nach ihren Berufswunsch gefragt werden, können diese Frage nicht genau beantworten. Viele von ihnen befinden sich noch in einer Selbstfindungsphase und haben bis dato noch keine richtige Vorstellung von ihrem weiteren beruflichen Weg nach Beendigung der Schulzeit. Da kann ein Schülerpraktikum bei der beruflichen Orientierung durchaus nützlich sein und helfen, den Schritt in die richtige Richtung zu gehen oder Abwechslung in den Schulalltag zu bringen.
Mit einem Schülerpraktikum zum Traumberuf
Viele Schüler haben eine etwas verfälschte Vorstellung davon, wie das tatsächliche Arbeitsleben abläuft. Durch ein Schülerpraktikum hat Ihr Kind die Möglichkeit, die Arbeitsaufläufe eines Betriebes kennenzulernen und besser zu verstehen. Auf diese Weise lassen sich Fähigkeiten entdecken, die bis dahin noch unter der Oberfläche geschlummert haben. Oft werden bestimmte Berufe, die von Freunden oder Familienmitgliedern ausgeübt werden, idealisiert und favorisiert. Am Ende eines Schülerpraktikums wissen die Praktikanten ganz genau, ob der Beruf wirklich für sie zukunftsweisend sein wird. Ein weiterer Vorteil des Schülerpraktikums liegt in dem gesammelten Erfahrungsschatz. Wer seinen Lebenslauf mit den wichtigen Meilensteinen eines Praktikums schmücken kann, der hat auch später bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Viele Schulen sind deshalb schon jetzt dazu übergegangen, ab der 10. Klasse einen Zeitraum zu schaffen, in welchem alle Schüler die Möglichkeit eines Praktikums haben.
Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben
Schülerpraktika werden in den verschiedensten Branchen angeboten. Das Mindestalter beim Schülerpraktikum wird von Unternehmen meist auf 15 Jahre festgesetzt und die Dauer auf maximal 3 Wochen begrenzt. Eine Zeit, in der man bei Interesse jede Menge Erfahrungen und Eindrücke von der Arbeitswelt sammeln kann. Läuft das Schülerpraktikum zur Zufriedenheit beider Parteien, dann kann aus dem Praktikum mal eben ein lukrativer Ferienjob werden. Es ist allerdings sinnvoll, vor Unterzeichnung des Praktikumsvertrages die Bezahlung auszuhandeln. Zu bedenken ist allerdings, dass es auch Unternehmen gibt, die keine Bezahlung anbieten. Doch wie überall, hat die Medaille zwei Seiten und wo Licht ist, da ist meist auch Schatten. So kann es durchaus einige Unternehmen geben, die Praktikanten wie eine volle Arbeitskraft einsetzen, ohne zusätzliche Bezahlung. Einige Schüler werden auch für niedere Arbeiten wie Kopieren oder ständiges Kaffee kochen herangezogen, ohne irgendeinen Nutzen für sich aus dem Arbeitsalltag mitzunehmen. In diesen Fall steht der zeitliche Aufwand in keinerlei Verhältnis zu dem geschaffenen Erfahrungsgewinn und es sollte über einen Abbruch des Praktikums nachgedacht werden.
Möglichkeiten, die den persönlichen Horizont erweitern
Praxistage in Unternehmen haben das Ziel, die Praktikanten an die Arbeitswelt heranzuführen und auf diese Weise auch Kontakte zu knüpfen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt positiv auszahlen können.
Deshalb ist es wichtig, dass sich die Schüler im Vorfeld Informationen über die favorisierten Unternehmen einholen und dann vorstellig werden. Wer das Gefühl verspürt, ausgenutzt zu werden, sollte die Missstände rechtzeitig bei dem zuständigen Ansprechpartner innerhalb des Unternehmens ansprechen. Sollte sich keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen einstellen, dann ist ein Abbruch des Praktikums meist die sinnvollere Variante.